Unterstützung bei unerfreulichen Nachrichten

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Nach unseren bisherigen Erkenntnissen haben wir festgestellt, dass Patienten häufig nach dem Erhalt von unerfreulichen Nachrichten impulsiv reagieren und verärgert die Therapie abbrechen. Jeder vierte Therapieabbruch basiert auf Verärgerung über die Behandlung. Einige waren mit der Behandlung in der Psychiatrie langfristig unzufrieden, andere reagierten spontan und gekränkt auf unerwartete Ereignisse. Beispielsweise nach der Ablehnung eines Ausgangs- oder Entlassungsantrags oder bei negativem Ausgang von richterlichen Anhörungen. Auch schlechte Nachrichten von zu Hause können Konfliktsituationen heraufbeschwören.

Ernstzunehmend wären zum Beispiel die Mitteilung über Todesfälle in der Familie, Beziehungsbrüche oder Trennungen von Partnern. Auch die Kündigung des Mietverhältnisses, ein Einbruch in der Wohnung, ein Krankheitsfall in der Familie oder Probleme bei der Versorgung und Betreuung der Kinder bedeuten harte Schicksalsschläge für die Patienten. Die daraus resultierende Belastung und Verzweiflung kann auf der Station zu erhöhter Reizbarkeit, aggressivem Verhalten, Gewaltbereitschaft und Therapieabbrüchen führen. Das Safewards-Programm soll uns helfen, solche Situationen zügiger und besser einzuschätzen, um dem Patienten schnellstmöglich eine psychische und moralische Unterstützung zukommen zu lassen, bevor die neue Belastungssituation in eine echte Konfliktsituation ausartet.

Machen Sie sich bewusst, welche Situationen und Ereignisse Ärger oder Frustration auslösen können. Überlegen Sie, welche Mitarbeiter des multiprofessionellen Teams geeignet sind, dem Patienten die schlechten Nachrichten schonend zu überbringen oder im Anschluss dem Patienten hilfreich zur Seite gestellt werden könnten. Machen Sie sich durch Gespräche mit dem Patienten bewusst, was die Informationen für ihn bedeuten, und beobachten Sie seine Reaktionen und sein Verhalten. Spüren Sie Anzeichen von Frustration, Kummer Traurigkeit oder Verzweiflung auf, sprechen Sie ihn darauf an, insbesondere nach geführten Telefonaten oder stattgefundenen Besuchen.

Geben Sie dem Patienten in einem ruhigen Setting die Möglichkeit, über seine Gefühle und Empfindungen zu reden; respektieren Sie seine Frustration und Ängste und drücken Sie ihm ihr Mitgefühl aus. Bieten Sie ein Gespräch bei einer Tasse Tee oder Ähnlichem an. Beantworten Sie seine Fragen ehrlich, schenken Sie ihm Zeit, Aufmerksamkeit und Respekt. Zeigen Sie sich aufgeschlossen gegenüber seinem Kummer, halten Sie Augenkontakt, fragen Sie nach seinen Befürchtungen und signalisieren Sie durch aktives Nachfragen Ihr Interesse, zum Beispiel mit: „Darüber würde ich gerne mehr erfahren!“

Laden Sie die gesamte Maßnahmenbeschreibung herunter, lesen Sie sich sorgfältig alles durch und sehen Sie sich die Beispiele an, bevor Sie mit der Umsetzung dieses Maßnahmenplans beginnen.

Beschreibung des Maßnahmenplans pdfUnterstützung bei unerfreulichen Nachrichten

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